Dr. Moshé Feldenkrais war Ingenieur, Physiker, Judolehrer und ein Pionier der Verhaltensphysiologie. Er wurde 1904 in der heutigen Ukraine geboren und wanderte als Jugendlicher nach Palästina aus. Im Alter von 24 Jahren ging er nach Paris und studierte Maschinenbau und Elektrotechnik. 1946/47 promovierte er an der Pariser Sorbonne und bekam den Titel des Ingenieur-Docteur verliehen. Zu Beginn des 2. Weltkrieges emigrierte Feldenkrais nach England, wo er sich unter anderem intensiv mit Neurologie und Neurophysiologie beschäftigte. In den fünfziger Jahren kehrte er zurück nach Israel.
Eine schwere Knieverletzung schränkte seine Beweglichkeit stark ein. Die Aussichten für eine erfolgreiche OP des Knies waren in den vierziger Jahren gering. Feldenkrais entschloss sich dagegen und begann, sich eingehend mit Bewegungsabläufen zu befassen. Er probierte alles am eigenen Körper aus, und mit der Zeit linderten sich seine Kniebeschwerden. Schließlich entwickelte er aus seinen eigenen Erfahrungen die "Funktionale Integration" und "Awareness through Movement"- Bewusstheit durch Bewegung.
Moshé Feldenkrais war wohl damals seiner Zeit voraus. Inzwischen findet seine Arbeit in der modernen Wissenschaft ihre Bestätigung. Er starb 1984 in Tel Aviv.
Wir finden, dass viele Feldenkrais-Zitate seine Beweggründe und Anliegen wunderbar beschreiben. Hier einige Beispiele:
"Sich selbst zu erkennen, scheint mir das Wichtigste, was ein Mensch für sich tun kann. Aber wie kann man sich erkennen? Indem man lernt zu tun, nicht wie man sollte, sondern wie es einem selbst gemäß ist."
"Ziel ist es, den Körper so zu organisieren, dass er sich mit einem Minimum an Anstrengung und einem Maximum an Effizienz bewegt. Nicht durch Muskelstärke, sondern durch erhöhte Bewusstheit, wie er sich bewegt."
"Was ich anstrebe, sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne. Was ich anstrebe ist, jeder Person ihre menschliche Würde wiederzugeben."